Amateurfunk: Opas Hobby? Von wegen!

Ist der Amateurfunk im Zeitalter von Smartphones und Computern für die Tonne? Nein, ganz im Gegenteil. iPhone war gestern, jetzt kommt etwas viel Besseres, Amateurfunk!

Die faszinierende Geschichte des Amateurfunks beginnt vor 100 Jahren. Seither basieren viele Innovationen der Funktechnik auf den Experimenten und Erfindungen von Funkamateuren. Das Hobby erfuhr durch die Radiotechnik zunächst einen ungeheuren Aufschwung. Seither hat die Funktechnik alle Bereiche unseres Lebens überflutet. Smartphones, Computer mit WLAN, Radio und Fernsehen sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Jeder nutzt heute diese Möglichkeiten.

Funkamateure dürfen aber sehr viel mehr als normale Bürger. Sie dürfen selbst Funkgeräte bauen, Sender betreiben, Antennen bauen und experimentieren. Dabei wird keine Infrastruktur benötigt wie beim Telefon oder Internet. Das ist bei Notfällen immer wieder von Nutzen. Amateurfunk funktioniert auch in Katastrophensituationen und auf einer einsamen Insel, wo das Smartphone höchsten noch dafür gut ist, um damit Tetris zu spielen.

Da ein Funkamateur zahlreiche Rechte besitzt, ähnlich einem „Root-User“ am Computer, muss er eine Prüfung ablegen. Damit weist er seine Kenntnisse der Technik und des Funkbetriebs nach. Durch das zugewiesene, weltweit einmalige Rufzeichen, kann sich die Funkstation dann eindeutig identifizieren. Die Clubstation in Pfaffenhofen trägt das Rufzeichen DL0PAF, DL steht für Deutschland, Null für eine Clubstation und PAF für Pfaffenhofen.

Die Interessen der Funkamateure gegenüber Behörden und Ministerien werden in Deutschland durch den Deutschen Amateur Radio Club DARC e.V. vertreten. Zur Verstärkung der lokalen Aktivitäten wurde 2008 der Förderverein Amateurfunk in Pfaffenhofen FAPAF e.V. gegründet.

Der Zweck des gemeinnützigen Vereins ist die Förderung des Amateurfunks im Landkreis. Das geschieht durch die Unterstützung und das Heranführung von Interessenten aller Altersklassen an Elektronik und Funktechnik und die Ausbildung zum Erreichen des Amateurfunkzeugnisses. Die Lizenz öffnet dann den Zugang zu der weltweiten Gemeinschaft von 2,8 Millionen Funkamateuren, mit denen man direkt von Funkgerät zu Funkgerät in Kontakt treten kann.

Durch neue spannende Betätigungsfelder auf Basis eigener Satelliten, digitaler Betriebstechniken mit Computern und Software steigt die Zahl der lizenzierten Funkamateure wieder an, besonders stark in den USA. Eigene Funkstationen, mit denen sich Kontakte rund um die Welt herstellen lassen, gibt es bereits ab 100 Euro. Als Antenne reichen ein paar Meter Draht. Auch bei der Lizenzprüfung kommt die Bundesnetzagentur neuen Interessenten weit entgegen. Die Morseprüfung wurde abgeschafft, es gibt kein Mindestalter mehr und auch mit der Einstiegslizenz kann man locker bis in die USA funken. Selbst Kontakte zur internationalen Raumstation ISS sind möglich, da viele der Astronauten auch Funkamateure sind.

Für Interessenten besteht die Möglichkeit, an der Clubstation DL0PAF Amateurfunkluft zu schnuppern, alles auszuprobieren und selbst mit dem Mikrofon „On-Air“ zu gehen. Kontaktadressen und mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Fördervereins www.fapaf.de

Bild 1: Delta-Lima-Zero-Papa-Echo-Foxtrot, DL0PAF die Amateurfunk Clubstation in Pfaffenhofen im Kontakt mit der Welt. Mit einer vom Förderverein angeschafften Kurzwellenstation konnten beim ersten Test Forscher mit Amateurfunklizenz auf der Neumayer Station in der Antarktis erreicht werden.

Bild 2: Mit dem Ausbildungsrufzeichen DN1JET sammelten die Teilnehmer vom Schulhof in Jetzendorf im Rahmen des Ferienprogramms selbst erste Erfahrungen mit dem Amateurfunk. Mit einfachen Antennen und einem Autofunkgerät kam es zu Funkverbindungen bis nach Österreich.

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